... oder besser noch - Was machen wir in der Ergotherapie eigentlich?

Auf Ihrer Verordnung vom Arzt werden Sie einen der vier folgenden Begriffe finden:

  • motorisch - funktionelle Behandlung
  • sensomotorisch - perzeptive Behandlung
  • Hirnleistungstraining (neuropsychologisch orientierte Behandlung)
  • psychisch - funktionelle Behandlung

Diese sind auf den Unterseiten ein bisschen näher erklärt.

motorisch - funktionelle Behandlung

Hier geht es hauptsächlich um Einschränkungen in der Motorik, also der Bewegung und/oder der Funktion.

Beübt wird besonders die Grob- und Feinmotorik, Kraft, Koordination und Ausdauer. Ebenso wichtig sind die Narbenbehandlung, Verbesserung der Sensibilität wie auch Schmerzlinderung. Wir sind bestrebt, Fehlstellungen und Fehlhaltungen vorzubeugen bzw. entgegenzuwirken. Sind Gelenke in ihrer Bewegung eingeschränkt wie bei rheumatischen Erkrankungen, bemühen wir uns, diese zu verbessern oder ein Fortschreiten zu beeinflussen.

Diese Einschränkungen werden über funktionelle, handwerkliche und spielerische Aktivitäten gefördert. So lässt sich zum Beispiel eine Gelenkmobilisation über passive und aktive Bewegungsübungen funktionell fördern. Ebenso ist Handwerk als Medium möglich. Hier kann u. a. gesägt, gehämmert und geschraubt werden. So wenden Sie die gewünschten Bewegungen an, ohne jedoch vordergründig ein Funktionstraining zu erkennen. Ähnliche Ergebnisse erzielen auch spielerische Komponenten.

Grundgedanke der Ergotherapie ist das Trainieren der Funktionen, die für Sie im Alltag von Bedeutung sind.

sensomotorisch - perzeptive Behandlung
Da Wahrnehmung und Motorik einander bedingen, muss bei jeder anzustrebenden Veränderung der Motorik die Wahrnehmung berücksichtigt werden. Genutzt wird hierbei besonders die Erkenntnis, dass das Gehirn lebenslang Entwicklungs- und Veränderungsprozessen unterliegt. Die Verbesserung von Gleichgewichtsreaktionen, visueller und auditiver Wahrnehmung (sehen und hören), auch die Steuerung und Umsetzung von Sinneswahrnehmungen streben wir in der Therapie an. Durchaus kann das eigene Empfinden des Körpers vermindert sein. Normale Bewegungsmuster zu entwickeln oder zu fördern steht ebenso im Mittelpunkt unserer Arbeit.
In diesem Bereich handelt es sich häufig um Störungen in der Entwicklung bei Kindern sowie aus neurologischen Erkrankungen heraus. Der Schlaganfall, Multiple Sklerose oder Tumore sind Beispiele. 
Wahrnehmungsfördernde Behandlungsmethoden stehen im Vordergrund. Ob über sportliche Aktivitäten, gestalterische Techniken, dem Handwerk oder spielerisch, beübt wird die Wahrnehmung in Verbindung mit der Bewegung. 
Grundgedanke der Ergotherapie ist das Trainieren von Fähigkeiten, die Sie zur Alltagsbewältigung, der Beweglichkeit und dem Verhalten aus Ihrer Sicht benötigen. 

Hirnleistungstraining
Wenn Bereiche der Konzentration, Aufmerksamkeit, Ausdauer, des Gedächtnisses oder von Reaktionsvermögen vermindert sind, kann die Verordnung von Hirnleistungstraining durch den Arzt erfolgen.
Spezielle Therapiematerialien oder gestellte Aufgaben verlangen von Ihnen bestimmte geistige Leistungen. Stark abzugrenzen vom Hirnleistungstraining ist beispielsweise das Kreuzworträtsel. Es mag Ihnen Spaß machen, darum bitte gerne zusätzlich, hat aber wenig Fördercharakter.
Durch Hirnleistungstraining in der Ergotherapie beeinflussen Sie positiv den Erhalt der Selbstversorgung, der Alltagsbewältigung sowie Handlungsplanung und natürlich der geistigen Fitness.

psychisch - funktionelle Behandlung
Sie dient dem Erhalt der Alltagsbewältigung und/oder dem Aufbau geistiger Fähigkeiten. Hier wird Ihre Kompetenz, Orientierung, Ausdrucksfähigkeit und die Interaktion gefördert. Teilweise ist das Tempo auch die Qualität von Tätigkeiten vermindert. Es kann Ihnen auch schwer fallen, Aufgaben zu beginnen, der Antrieb wie auch Willen oder Denkprozesse können beeinträchtigt sein. Verhaltensmuster sind manchmal verändert und ermöglichen schwieriger die Lebensbewältigung.
Handwerkliche, gestalterische und spielerische Methoden bilden den Grundstock in der Arbeit. Auch sind wahrnehmungsfördernde Behandlungsgrundsätze werden genutzt.
Unsere Arbeit ersetzt nicht die von Psychologen.